Premiere der „Handwerkergasse“ ist gefragt beim „neuen“ Dallesfest · Höchster Kreisblatt

Artikel im Höchster Kreisblatt ⁜ 16. Juni 2008

Münster. Länger, lauter und lebendiger sollte es werden – das Dallesfest der Bürgervereinigung „Alt Münster“ (BVM). Nachdem die Veranstaltung in den vergangenen zwei Jahren zunehmend verkleinert wurde, hatte es sich der neue Vorstand zur Aufgabe gemacht, das Fest wieder auf drei Tage auszubauen. „Aber wie füllt man das?“, war die Frage, mit der sich die Organisatoren konfrontiert sahen.

Erstmals sei dazu ein Festausschuss, bestehend aus Mitgliedern der Bürgervereinigung und der Freiwilligen Feuerwehr Münster ins Leben gerufen worden, berichtete der Vorsitzende der BVM, Stefan Schütz. Hintergedanke sei gewesen, möglichst viele Bürger in die Planungsphase einzubeziehen. „Es gibt verschiedene Teilprojekte, und jeder ist für etwas verantwortlich“, erläutert Schütz. Martina Minck und Anja Schütz haben sich dem Projekt „Handwerkergasse“ angenommen. „Wichtig war uns, dass sie was vorführen und die Besucher selbst mitmachen können“, beschrieb Anja Schütz die Idee.

Und so entwickelte sich das Konzept auch. An 17 Ständen in der „Hinnergass“, Alte Königsteiner Straße, stellten verschiedene Handwerker und Künstler aus Kelkheim und Umgebung ihre Arbeiten vor. Einige Aussteller ermöglichten es den Dallesfest-Besuchern etwa, Glasperlen selbst zu kreieren oder sich an Holzarbeiten zu versuchen. „Wir haben gefragt, ob wir hier was arbeiten dürfen“, erzählte Valentin an der Werkbank des Holunderhofes. Gemeinsam mit Yannis und Timon bastelte er Boote, Häuser und Autos aus Holz. „Wir haben einfach nach Fantasie gebaut“, erklärte Yannis und präsentierte seinen Katamaran.

Nils und Lars vertrieben sich währenddessen die Zeit auf dem Abenteuer-Spielplatz an der Kirchmauer. Statt selbst in die Pedalen zu treten, hatten sich die zwei Jungs einen Chauffeur für das Dreirad mit mehreren Beiwagen ausgeguckt.

Mit der Handwerkergasse, ebenso wie mit dem Dallesfest im Ganzen, verfolgt die Bürgervereinigung ein Ziel: „Wir wollen etwas für den Ortsteil machen“, schilderte Schütz das bürgerliche Engagement. Doch damit nicht genug: Das Fest sei ein Beitrag zur Integrationsarbeit in der Stadt. Es solle dazu dienen, dass die Bürger aus Münster, aber auch der anderen Stadtteile miteinander in Kontakt kommen. „So einen ehrenamtlichen Aufwand können wir nicht betreiben, wenn in der Bevölkerung die Akzeptanz fehlt“, stellte Schütz klar. Es sei ein Angebot an Kelkheim und seine Bürger. Der Kirchplatz wurde allerdings noch nicht zum Treffpunkt, so wie es sich der BVAM-Vorsitzende vor Beginn der Veranstaltung gewünscht hatte, aber Neulinge der Musikbranche sowie bekannte Kelkheimer Musiker waren gekommen. Bei „Münster rockt“ spielten unter anderem drei Bands der Eichendorff-Schule.

Als ein musikalisches Highlight kann der Auftritt des Polizeichors Frankfurt, unter der Leitung von Paulus Christmann, gesehen werden. Auf einem „kleinen Dorffest“, wie Schütz das Dallesfest bescheiden nannte, sei eine Delegation aus einer „Weltstadt“ zu Besuch. „Das ist eine Visitenkarte für Kelkheim“, freute sich der Vorsitzende. Länger war das Dallesfest in diesem Jahr. „Münster rockt!“ sorgte dafür, dass es lauter wurde.

Mit der Stimmung waren die Organisatoren allerdings noch nicht ganz zufrieden. Doch ans Aufgeben denkt Schütz noch nicht. Und so verriet er, dass interessante Ideen für ein abwechslungsreiches Programm schon in Planung seien. Einen Wermutstropfen gab es für eine von den Organisatoren engagierte Band, die im Festzelt spielte: Zwischen 2.30 und 6.45 Uhr am Samstagmorgen entwendeten Unbekannte die im Zelt gelagerte technische Ausrüstung im Wert von 12 000 Euro. (slk)

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